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Künstliche Intelligenz und die Zukunft des Journalismus
Dr. Michael Gebert Dienstag, 14. November 2023 von Dr. Michael Gebert

Eine Analyse der Pariser KI-Charta

Künstliche Intelligenz und die Zukunft des Journalismus

Die künstliche Intelligenz wird unsere Welt in den kommenden Jahren dramatisch verändern. Auch der Journalismus und die Medienlandschaft werden davon betroffen sein. Um die Auswirkungen der KI auf den Journalismus zu diskutieren, haben Medienvertreter aus der ganzen Welt in Paris die "Pariser Charta zu KI und Journalismus" verabschiedet. In zehn Punkten skizziert die Charta ethische Leitlinien für den Einsatz von KI-Systemen in Nachrichtenredaktionen. Die Pariser KI-Charta stößt in der Medienbranche grundsätzlich auf Zustimmung. Viele sehen dies als einen wichtigen Schritt, gemeinsame ethische Standards für den Einsatz neuer Technologien wie KI zu entwickeln. Insbesondere die Betonung der menschlichen Verantwortung wird dabei positiv bewertet. Letztlich müssen immer Menschen und nicht Algorithmen die redaktionellen Entscheidungen treffen, so der Tenor.

Allerdings wirft die Charta auch einige Fragen auf. Manche Formulierungen bleiben recht vage. So wird gefordert, dass eingesetzte KI-Systeme von unabhängigen Stellen "gründlich" überprüft werden sollen. Was genau eine solche Überprüfung beinhalten müsste, wird aber nicht konkretisiert. Ähnliches gilt für die Offenlegung der verwendeten KI-Systeme. Die Charta fordert, dass Medien ein "öffentliches Verzeichnis" der genutzten KI-Technologien erstellen. Die Details eines solchen Verzeichnisses müssten aber noch ausgearbeitet werden. Aus Sicht vieler Kommentatoren wären hier präzisere Vorgaben nötig. Das Verzeichnis sollte idealerweise für jeden Bürger online einsehbar sein und für jedes eingesetzte KI-System zumindest Grundinformationen wie Zweck, Hersteller und Trainingsdaten enthalten. Auch die geforderte unabhängige Überprüfung von KI-Systemen müsste näher spezifiziert werden, so eine häufig geäußerte Meinung.

Klares Zeichen für Qualitätsjournalismus

Positiv wird das Bekenntnis zu Qualitätsjournalismus und investigativer Recherche aufgenommen. Allerdings bringt die Digitalisierung auch wirtschaftliche Zwänge mit sich. Viele Verlage setzen aus Kostengründen zunehmend auf unterhaltenden "Clickbait"-Journalismus statt aufwendiger Recherchen. Aus der Branche werden hier konkrete Vorschläge eingefordert, wie qualitativ hochwertiger Journalismus finanziert und gefördert werden kann.

Denkbar wären zum Beispiel staatlich geförderte Innovationslabore für datengetriebenen Investigativjournalismus. Oder Stipendien, Preise und Fördergelder speziell für junge Journalisten, die an komplexen Recherchen arbeiten. Auch neue Genossenschaftsmodelle für Journalismus werden diskutiert, bei denen Leser Mitglieder werden und so die Finanzierung sicherstellen. Qualitativ hochwertiger Journalismus darf angesichts der Digitalisierung nicht auf der Strecke bleiben, so die vorherrschende Meinung. Nicht ganz klar ist, wie verbindlich die Charta sein soll. Handelt es sich um einen Appell an das Gewissen der Medienmacher oder um eine Art Verhaltenskodex mit Sanktionen bei Verstößen? Letzteres wäre vermutlich schwer durchsetzbar, so die Einschätzung vieler Beobachter. Die Charta kann demnach nur eine Diskussionsgrundlage sein, keine rechtlich bindende Richtlinie.

Nach den Journalistenverbänden sind nun die Medienhäuser gefragt

Gleichzeitig gibt es aber auch Stimmen, die eine freiwillige Selbstverpflichtung der Branche für sinnvoll erachten, ähnlich dem Pressekodex des Presserats. Wenn große Verlage und Journalistenverbände die Charta unterzeichnen, könnten die ethischen Prinzipien Wirkung entfalten und Standards etablieren, heißt es. Besonders relevant ist aus Sicht vieler der Punkt, dass zwischen authentischen und KI-generierten Inhalten unterschieden werden soll. Medien sollen nach Möglichkeit Originalbilder und -töne verwenden und keine computergenerierten Fakes. Allerdings wird die Grenze zwischen echtem und künstlichem Material zunehmend verschwimmen, wie Kritiker anmerken. Hier werden dringend Technologien gefordert, um Manipulationen zu erkennen und rückzuverfolgen.

Insgesamt bietet die Pariser Charta nach Einschätzung einer Mehrheit der Kommentatoren eine gute Diskussionsgrundlage. Wichtig sei es nun, die Charta weiterzuentwickeln durch Konkretisierung, breite Diskussion und intelligente Regulierungsansätze. Trotz aller Kontroversen im Detail zeigt die Debatte, dass in der Branche ein Problembewusstsein für die ethischen Herausforderungen der KI vorhanden ist.


Zum Nachlesen: Die Pariser Charta internationaler Journalistenverbände:

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